Fluomizin 10mg Vaginaltabletten 6 Stück

Fluomizin ist ein lokales Antiinfektivum zur Behandlung der bakteriellen Vaginose.

Die bakterielle Vaginose (auch als Aminkolpitis oder Aminvaginose bezeichnet) ist eine Dysbiose der Vagina mit charakteristischer anaerober Keimbesiedelung, u.a. durch Gardnerella vaginalis, Peptostreptococcen, Bacteroides-Arten und Fusobacteria. Klinische Kennzeichen sind die sogenannten Amsel-Kriterien: Charakteristischer weißlich-grauer Ausfluss, fischiger Geruch, pH > 4,5 und Auftreten von Clue Cells (Schlüsselzellen).

Eine Vaginaltablette Fluomizin enthält als bewährten antiinfektiven Wirkstoff 10 mg Dequaliniumchlorid, eine quartenäre Ammoniumverbindung.

Fluomizin wirkt lokal gegen eine Vielzahl von vaginalen Erregern. Seine rasche bakterizide Wirkung erfolgt über eine Erhöhung der Zellpermeabilität, dadurch kommt es zu einer Verringerung der Enzymaktivität und letztlich zum Absterben der Erreger.

Lokal angewendet wird Dequaliniumchlorid kaum resorbiert. Sein breites antimikrobielles Spektrum umfasst in vitro grampositive und gramnegative Bakterien und verschiedene Spezies von Candida-Hefen (z. B. C. albicans, C. glabrata).

Die Entwicklung von Resistenzen gegen Dequaliniumchlorid wurde bisher nicht beobachtet. Bei Anwendung einer Fluomizin Vaginaltablette wird im Vaginalsekret eine Dequaliniumchlorid-Konzentration von ca. 2000 - 4000 mg/l erreicht; diese ist höher als die MHK90-Werte aller relevanten Erreger der bakteriellen Vaginose.

Die therapeutische Wirksamkeit und Sicherheit von Fluomizin bei bakterieller Vaginose wurde in einer klinischen Studie nach aktuellen wissenschaftlichen Kriterien nachgewiesen (Quelle: Weissenbacher et al. 2012).

Fluomizin kann nach sorgfältiger Indikationsstellung in allen Phasen der Schwangerschaft eingesetzt werden. Dies ist besonders im Hinblick auf das durch bakterielle Vaginosen erhöhte Risiko für Frühgeburten relevant. Auch während der Stillzeit kann mit Fluomizin therapiert werden.

Fluomizin muss nur einmal täglich abends angewendet werden. Die Behandlungsdauer beträgt sechs Tage. Die Behandlung sollte auch bei vorzeitigem Nachlassen der subjektiven Beschwerden über sechs Tage durchgeführt werden, um eine Rezidiventwicklung zu vermeiden.